Obwohl die Pfalz von der Ausdehnung nur 1/5 vom Badischen Weinanbau einnimmt, handelt es sich um das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Und das lehrt uns, dass in diesem Landstrich zwischen Elsass, dem Pfälzer Wald und Rheinebene sich alles um Wein dreht. Das merkt man spätestens am letzten Augustwochenende. Dann wird die Deutsche Weinstraße, die 1935 als erste Weintouristik-Route der Welt erschaffen wurde, für Autos gesperrt. Radfahrer und Wanderer finden hier an diesem Wochenende eine wahre Genussmeile vor. Von Frühjahr bis Herbst, kein Wochenende ohne Weinfest. Und wenn Sie Anfang September den »Bad Dürkheimer Wurstmarkt« besuchen, befinden Sie sich auf dem größten und bekanntesten Weinfest Deutschlands. Für die, die es ruhiger mögen: in Deidesheim befindet sich ein Museum für Weinkultur.
Pfälzische Weine zeichnen sich durch Körper und Volumen aus. Die feinen und eleganten Rieslinge der Mittelhaardt, gehören zu den besten deutschen Weinen. Der »König der Weine« nimmt mit über 5000 ha Anbaufläche Platz 1 ein. Doch auch die Südliche Weinstraße und die Deutsche
Weinstraße verfügen über exzellente Böden, die eine Vielfalt an Reben und Wein
ermöglichen. Gerade in der Südpfalz spielen die Burgundereben eine immer
größere Rolle, insbesondere der Spätburgunder. Mit über 1700 ha ist inzwischen
die Pfalz das zweitgrößte deutsche Anbaugebiet für diese Sorte. Das man sie in
der Pfalz gern Pinot Noir nennt, ist auch dem Umstand geschuldet, dass das
Rheintal auf beiden Seiten mit seinen kalkhaltigen Terroirs dem Burgund ähnelt.
Das sich eine Region heraus nimmt ihr Anbaugebiet Deutsche Weinstraße zu nennen, deutet die geschichtliche Bedeutung an. Und so galt die Pfalz schon im Mittelalter als der „Weinkeller des Heiligen Römischen Reiches“. Unmittelbar bei Neustadt an der Weinstraße liegt das legendäre Hambacher Schloss. Das Hambacher Fest im Jahre 1832, gilt als die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland.